´s Kercheblättle
Wocheninfos aus Ihrer
evangelischen Kirchengemeinde Schefflenz
Ausgabe vom 7. Dezember 2025
(2. Advent)
Grußwort des Pfarrers
Die Tage war ich in einem großen Einkaufszentrum einkaufen. Weil ich einiges zu erledigen hatte, kam ich noch mehr als sonst in den zweifelhaften Genuss, alles zu hören, was dort aus dem Lautsprecher kam.
Es waren zum einen natürlich die üblichen Weihnachtslieder, von „Leise rieselt der Schnee“ über „White Christmas“ bis hin zum unvermeidlichen „Last Christmas“. Und ich habe von Herzen die dort beschäftigten Leute bedauert, die das den ganzen Tag über sich ergehen lassen müssen.
Zum anderen aber kamen auch immer wieder einmal Durchsagen. Es wurde eine Zahl genannt, und dann hieß es: „Bitte zur Getränkeabteilung“ oder dergleichen. Es war also klar, dass dabei Leute aus dem Personal aufgerufen wurden.
Und sofort kam mir wieder etwas aus meiner Kindheit in den Sinn. Ich habe damals sehr viel gelesen, unter anderem zwei linke Kinderbücher, die mir jemand geschenkt hatte. Es ging darin um die Abenteuer einer Glühbirne, die fliegen kann, sprechen kann, ja allerlei Möglichkeiten hat.
In einer dieser Geschichten ist Birne in einem Kaufhaus unterwegs. Und dort heißt es, dass der Direktor (natürlich im Buch ein unsympathischer Ausbeuter) über den Lautsprecher Verkäuferinnen zu sich zitiert, die nicht genügend verkaufen.
Das habe ich für bare Münze genommen. Und noch einige Jahre lang geriet ich jedes Mal in Zorn, wenn ich in einem Kaufhaus eine solche Durchsage gehört habe, weil ich überzeugt war: Jetzt wird wieder eine Verkäuferin zur Schnecke gemacht, weil sie nicht genügend verkauft.
Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie leicht Menschen manipuliert werden können, und beim besten Willen nicht nur Kinder. In der heutigen Zeit werden wir über Medien und Internet mit einer Unmenge an falschen Informationen überschüttet, die nur dazu gedacht sind, zu manipulieren, aufzuhetzen, die Leute auf etwas wütend zu machen. Das geht von kleinen Dingen bis hin zu tendenziöser Berichterstattung über große
Kriege und Konflikte.
Dies gilt selbstverständlich auch für den großen Bereich des Glaubens und der Religion. Auch da wird eine Unmenge an manipulativem Unsinn verbreitet. Man setzt darauf, dass die Leute keinen „Faktencheck“ machen werden, um zu schauen: Kann das überhaupt stimmen?
Umso wichtiger ist es, vorsichtig zu sein mit dem, was man für bare Münze nimmt. Absolut zuverlässig ist nur das, was uns unser Gott sagt, in der Heiligen Schrift, der Bibel. Alles Weitere muss mit der nötigen Vorsicht genossen werden. Oder, wie es mal mein Lehrpfarrer sagte: „Ihr dürft nicht alles so ernst nehmen, was ich sage, außer wenn ich auf der Kanzel stehe!“
Die Geschichte mit Birne im Kaufhaus geht übrigens gut aus: Der Direktor bekommt, angestachelt durch Birne, ein soziales Gewissen und lässt über Lautsprecher verkünden: „Alles kostet eine Mark!“ Das lassen sich die Leute nicht zweimal sagen und kaufen den Laden leer. Und der Direktor lächelt beglückt, weil er ein einziges Mal nicht ans Geld gedacht hat. – Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Der Wochenspruch
„Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“
(Lukas 21,28)
Termine
Montag, 8. Dezember:
19:30 Uhr Ökumenisches Hausgebet im Advent im Christkönigheim
Mittwoch, 10. Dezember:
17:15 Uhr Konfirmandenunterricht im Christkönigheim
19:00 Uhr Jugendkreis „E.I.S.-Kreis“ im Christkönigheim
Samstag, 13. Dezember:
07:00 Uhr „Frühschicht im Advent“ im Christkönigheim, mit einer Andacht zum Thema „Zeichen der Hoffnung“, und im Anschluss wird ein gemeinsames Frühstück angeboten.
Sonntag, 14. Dezember:
10:00 Uhr „Offener Gottesdienst“ zum 3. Advent in Unterschefflenz (Moderation Dorothe Hansberg, Predigt Pfarrer Albert, Musik Gospelchor mit Svenja Eberle)
10:30 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst „Kirchenspatzen“ im Christkönigheim. Thema ist an diesem Sonntag: „Lieder im Advent: ‘Seht, die gute Zeit ist nah‘ “
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Aktuelle Meldungen
* Infos über die Wahlen zum Kirchengemeinderat am vergangenen Sonntag: 209 Gemeindeglieder nahmen an der Wahl teil, das ist eine Wahbeteiligung von 16,7 Prozent, womit wir in der Landeskirche im Mittelfeld liegen. 62 Stimmen davon kamen per Briefwahl. Etwas über 58 Prozent derer, die gewählt haben, waren Frauen, damit lagen sie deutlich über dem Anteil der Männer. Von den Ortsteilen hatte Unterschefflenz die höchste prozentuale Wahlbeteiligung, Kleineicholzheim die niedrigste (allerdings war Kleineicholzheim
auch der einzige Ortsteil, wo man nicht im Ort zur Wahl gehen konnte). Gewählt wurden, in alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen:
Karin Bierweiler,
Carolin Henn,
Beatrix Hunger,
Sandra Kaufmann,
Eva Reimold,
Tabea Siebert und
Rosi Zöller.
Gegen die Wahl kann von jedem wahlberechtigten Gemeindeglied innerhalb einer Woche nach der heutigen Bekanntgabe im Gottesdienst Einspruch beim Kirchengemeinderat eingelegt werden. Der Einspruch kann nur damit begründet werden, dass gesetzliche Vorschriften verletzt wurden, und er muss schriftlich unter Angabe der Gründe erfolgen. Der Einspruch ist an das Ev. Pfarramt Schefflenz zu richten.- Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle, und ein dicker Dank zum einen an alle Kandidierenden, und zum anderen an den sehr fleißigen Gemeindewahlausschuss, der die Wahl vorbereitet und durchgeführt hat.
* Ein Dankeschön von Roland Gässler, dem Organisator der Sammlung für den Mosbacher Tafelladen an Erntedank, möchten wir hier noch weitergeben. Er schreibt unter anderem: „Bedanken möchte ich mich auch im Namen all derer, die auf die Unterstützung durch die Tafel angewiesen sind. Es sind immer mehr, vor allem ältere Mitbürger, Rentner, Kinder und die nicht abbrechenden Flüchtlingsströme die ohne die Unterstützung durch die Tafel ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten können. Die Tafel wiederum ist auf Spenden angewiesen, und deshalb für Ihre Spenden sehr dankbar. Nach Abschluss der Erntedank-Aktion konnten wir, nachdem wir 62 Stationen angefahren und die Gaben eingesammelt hatten, eine sehr große Menge an haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln, Mehl, Gemüsekonserven, Hygieneartikeln und 878,00 € Geldspenden in Form von Lebensmittel-Gutscheinen an den Tafelladen übergeben. Von mir und den Bedürftigen hierfür nochmals ein ganz großes Erntedankeschön.“
* Es kam die Anfrage, wo man das diesjährige Krippenspiel sehen könne. Einfache Antwort: Ausschließlich im Gottesdienst an Heiligabend in Unterschefflenz um 16 Uhr; weitere Aufführungen sind nicht vorgesehen, da es Teil der Verkündigung an Heiligabend ist. Und die Proben dafür finden zum Zweck der ungestörten Vorbereitung der Kinder „nicht öffentlich“ statt.
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Ältere, aber noch aktuelle Meldungen
* Die diesjährige Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ ist am Montag Abend zu Ende gegangen. Es war ein großer Erfolg: Esther Kunzmann konnte 268 Päckchen in die Zentrale nach Berlin melden, mit denen Kindern in armen Ländern eine Weihnachtsfreude gemacht werden konnte. Danke an alle, die mitgeholfen haben, und allen, die etwas gegeben haben!
* Unsere katholischen Geschwister laden in der Adventszeit wieder zu „Frühschichten“ im Christkönigheim ein. Sie beginnen jeweils an einem Samstag um 7 Uhr, und nach der Andacht folgt für alle, die teilnehmen möchten, ein gemeinsames Frühstück. Folgende Termine und Titel: 29. November „Mitten unter uns“; 6. Dezember „Anders als vermutet“; 13. Dezember „Zeichen der Hoffnung“; und 20. Dezember „Du bist ganz nah“.
* Im kommenden Jahr 2026 feiert unser Posaunenchor sein 100jähriges Jubiläum. Höhepunkt wird ein Festgottesdienst mit Ehrungen sein, der für den 26. April vorgesehen ist.
* Der „Diakonieladen – nah dran!“ in der Mosbacher Fußgängerzone (Hauptstraße 12) braucht Ihre Unterstützung! Haben Sie etwas übrig, das Sie weitergeben können? – Zudem freuen wir uns über weitere helfende Hände, die gerne mit anpacken und ehrenamtlich mithelfen wollen. Das Team des Diakonieladens freut sich über Ihre Unterstützung. – Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11 bis 17 Uhr und samstags 10 bis 14 Uhr. Kontaktdaten: Telefon 06261-9299500, oder auch E-Mail: kontakt@diakonie-nok.de
* Glockenguss und Glockenmusik werden in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Unesco aufgenommen. Die Kulturministerkonferenz der Länder und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien haben dies bestätigt. In dem Zusammenhang wurde auch eine beeindruckende Zahl genannt: Es gibt rund 700 evangelische Glockengeläute in Baden (davon allein drei in Schefflenz ) mit zusammen ca. 2500 Glocken.
* 2028/29 soll ein neues Evangelisches Gesangbuch herauskommen. Es wird wieder aus einem Stammteil bestehen, der überall in Deutschland und Österreich gleich ist, und einem Regionalteil. Den Regionalteil im neuen Gesangbuch wird unsere badische Landeskirche gemeinsam mit der in Württemberg und in Österreich haben. Ab dem 1. Advent und das ganze Jahr 2025 hindurch werden online Vorschläge für diesen Regionalteil gesammelt – und alle können mitmachen! Man kann angeben, welche Lieder aus den bisherigen Regionalteilen und den Ergänzungsbänden (wie z.B. unserem „blauen Anhang“) in den neuen Regionalteil übernommen werden sollen – es können aber auch ganz neue Lieder vorgeschlagen werden. Die Abstimmung läuft ab sofort unter der Adresse www.gesangbuch-bwö.info.
* In vielen Gemeinden ist es eine gute Tradition, dass die Schriftlesung im Gottesdienst nicht von Pfarrer bzw. Pfarrerin oder Prädikant bzw. Prädikantin übernommen wird, sondern von jemandem aus der Gemeinde. Das geschieht auch bei uns in Schefflenz manchmal, ist aber bislang keine feste Gewohnheit. Wir möchten nun alle, die sich so etwas vorstellen könnten, dazu einladen, sich an diesen Schriftlesungen zu beteiligen. Dafür muss man nur jeweils rechtzeitig eine Nachricht an das Pfarramt schicken, an welchem der kommenden Sonntage man es übernehmen könnte, und bekommt dann rechtzeitig den Text zugeschickt, um ihn einüben zu können. Wer dazu Rückfragen hat, melde sich bitte einfach bei Pfarrer Albert, Tel. 267.
* Auf der Seite www.nichtsvergessen.de bieten einige Landeskirchen und ihre diakonischen Werke unter anderem kostenlose Online–Seminare an, dort kann man sich auch für die Teilnahme daran
anmelden. Dazu heißt es: „Das Thema Vorsorge ist komplex und kann schnell überfordern. In unserer kostenlosen Seminarreihe erhalten Sie wichtige Informationen und hilfreiche Tipps, um alles Wichtige gut zu regeln. Im Anschluss an die Seminare besteht die Möglichkeit, Fragen einzubringen.“ Themen sind zum Beispiel: „Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung – Vertrauen übertragen, Kontrolle behalten“; „Patientenverfügung – Wertschätzung & Ruhe für gesundheitliche Grenzsituationen“; „Gutes vererben – die letzten Dinge richtig regeln…“
* Eine Einladung aus dem Bezirk geben wir gerne weiter: An jedem 3. Sonntag im Monat findet um 17.30 Uhr in der Kirche der Johannes–Diakonie in Mosbach ein Lobpreisgottesdienst statt. Er nennt sich „A41“. A41 ist dabei das Kürzel für „All for ONE“ – Alle für den Einen. Das Team sagt: „Lobpreis kann wie eine Autobahn zu Gott sein. Eine persönliche Begegnung im Herzen wünschen wir jedem einzelnen der dabei ist.“
* Wer sich generell über das informieren möchte, was im Kirchenbezirk so läuft, kann dafür die Homepage nutzen, die so zu finden ist: www.kirchenbezirk–mosbach.de.
* Jedes Wochenende entstehen in unserer badischen Landeskirche viele geistliche Videoangebote. Ab sofort finden Sie unter https://www.youtube.com/hashtag/ekibageistlich eine stetig wachsende Auswahl an geistlichen Videoangeboten. So können Sie ab sofort jede Woche eigenständig das für Sie passende Angebot auswählen.
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