Morgenimpuls zur Tageslosung

Pfarrer Albert verschickt von Montag bis Samstag als Rund-E-Mail einen „Morgenimpuls“ mit einer kleinen Besinnung zur Tageslosung.

Diese Mail können alle Leute bekommen, die sie haben möchten. Dafür schickt man  eine Mail an die Adresse stefan.albert@ev-kirche-schefflenz.de und schreibt hinein: „Ich möchte bis auf Widerruf den Morgenimpuls von Pfarrer Albert an diese E-Mail-Adresse bekommen“, mit dem Namen darunter.

Diese Morgenimpulse darf man gerne auch ausdrucken und an andere verteilen. Den Wunsch, die Mail zu bekommen, kann man jederzeit widerrufen!

Den aktuellen Morgenimpuls können Sie jeweils auch hier lesen!

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Morgenimpuls für Donnerstag, 1. Juni 2023

Die Tageslosung aus dem Alten Testament steht im Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 25, Vers acht. Dort wird angekündigt:

Er wird den Tod verschlingen auf ewig.

An manchen Tagen scheinen die Losungen wie zugeschnitten zu sein auf das, was an dem Tag ansteht. So ist es auch mit dem eben zitierten Vers.

Denn ich werde heute Mittag eine alte Frau beerdigen. Ich darf hier sagen, ohne vertrauliche Dinge zu verraten: Sie gehörte zu der Generation, welche die Horrorzeit des Zweiten Weltkriegs miterlebt hat sowie die darauf folgende Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Osteuropa. Mit all den Schrecken, all dem Leid, all den vielen Toten, die beides mit sich gebracht hat.

Ja, damals hat der Tod reiche Ernte gehalten. Reiche Ernte – diese Metapher für den Tod klingt so, als würde der Tod sich von den Toten ernähren. Und in die gleiche Richtung geht eine berühmte allegorische Darstellung des Todes: der Sensenmann. So wie die Bauern früher mit der Sense das Getreide gemäht haben bei der Ernte, so schwingt in dieser Allegorie der Tod die Sense und mäht die Menschen gleich reihenweise nieder. Und das gilt natürlich besonders in Zeiten des massenhaften Sterbens, wie eben beispielsweise im Krieg.

Dagegen sind wir Menschen machtlos. Die grausame Wahrheit ist: Wir können in manchen Fällen den Zeitpunkt des Todes nach hinten rücken (beispielsweise durch eine gesunde Lebensweise), doch wir haben es nicht in der Hand – und am Ende wird jede und jeder von uns auf dem „Speiseplan des Todes“ stehen.

In einem Schlager hat Karel Gott über den Tod seiner Großmutter gesungen: „Sie haben in ihrem Leben nie klein beigegeben. Einer nur war stärker noch als sie.“ Doch es gibt umgekehrt auch den Einen, der stärker ist als der Tod. Und der den Tod eines Tages für immer auslöschen wird, bei dem der Tod auf dem Speiseplan stehen wird, der den „Tod verschlingen wird“. Nicht nur vorübergehend, wie beispielsweise bei einem wiederbelebten Menschen, sondern auf ewig.

Und das darf ich dann eben auch im Namen Gottes am Grab verkünden. Diese wunderbare Aussicht, die wir haben: Dass der Tod, der für so viele Tränen auf den Friedhöfen sorgt, mit absoluter Sicherheit auf der Verliererstraße ist. Dass er, der uns so unüberwindlich erscheint, überwunden werden wird. Und dass Christus alle, die auf ihn vertrauen in diesem Leben, aus der Gewalt des Todes entreißen wird und nach der Auferstehung in sein ewiges Reich des Friedens bringen wird.

Wie es ein altes Kirchenlied schön ausdrückt: „Jesus ist kommen, der starke Erlöser, bricht dem gewappneten Starken ins Haus. Sprenget des Feindes befestigte Schlösser, führt die Gefangenen siegend heraus. Fühlst du den Stärkeren, Satan, du Böser? Jesus ist kommen, der starke Erlöser.“