Morgenimpuls zur Tageslosung

Pfarrer Albert verschickt von Montag bis Samstag als Rund-E-Mail einen „Morgenimpuls“ mit einer kleinen Besinnung zur Tageslosung.

Diese Mail können alle Leute bekommen, die sie haben möchten. Dafür schickt man  eine Mail an die Adresse stefan.albert@ev-kirche-schefflenz.de und schreibt hinein: „Ich möchte bis auf Widerruf den Morgenimpuls von Pfarrer Albert an diese E-Mail-Adresse bekommen“, mit dem Namen darunter.

Diese Morgenimpulse darf man gerne auch ausdrucken und an andere verteilen. Den Wunsch, die Mail zu bekommen, kann man jederzeit widerrufen!

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Morgenimpuls für Montag, 17. November 2025

Die Tageslosung aus dem Neuen Testament steht in der Bergpredigt im Matthäusevangelium, Kapitel 5. Dort spricht Jesus:

Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden.

Ich habe im Laufe der Zeit auch fremdländische Alphabete kennengelernt. Beispielsweise das griechische und das hebräische Alphabet, weil ich diese Sprachen im Studium gelernt habe, um die biblischen Texte im Original lesen und verstehen zu können.

Von einem anderen Alphabet dagegen kenne ich nur einen einzigen Buchstaben. Und zwar vom arabischen Alphabet. Der Buchstabe, den ich kenne, entspricht unserem N.

Allerdings ist der Grund, warum ich von ihm weiß, beim besten Willen kein schöner. Es hat mit der Terrormiliz „Islamischer Staat“ zu tun, die mehrere Jahre lang große Gebiete im Irak und in Syrien kontrolliert hat.

Wenn sie eine Stadt erobert hatten, dann gingen diese Terroristen los und kennzeichneten die Häuser, in denen Christen lebten, mit diesem Buchstaben. Er wurde groß an die Fassade gemalt. Und er stand für das arabische Wort für Nazarener – so nennen viele Muslime die Christen, weil wir Anhänger von Jesus von Nazareth sind.

Die Kennzeichnung der Häuser hatte weitreichende Konsequenzen für alle Leute, die dort lebten. Sie hatten unter der Herrschaft dieses sogenannten Islamischen Staates nichts zu lachen. Sie galten als Feindbild, geradezu als Aussätzige. Im günstigsten Fall hat man ihnen erlaubt, als Christen in der Stadt zu bleiben, wenn sie eine Sondersteuer bezahlten und sich völlig ruhig verhielten, vor allen Dingen nicht über ihren Glauben gesprochen haben oder ihn öffentlich ausgeübt haben. In anderen Fällen wurden sie vertrieben oder sogar ermordet. Nur weil sie zu Jesus gehören.

Das zieht sich durch die 2000 Jahre unseres Glaubens. Man redet häufig davon, wie es in manchen christlichen Staaten zur Verfolgung von Andersgläubigen gekommen ist, beispielsweise durch die berüchtigte Inquisition. Das ist nicht zu leugnen und ein Schandfleck in der Geschichte unserer Kirche. Aber auf der anderen Seite gab und gibt es keine Religionsgemeinschaft in der Welt, die so sehr verfolgt wurde und wird wie die Christen. Keineswegs nur in manchen islamischen Staaten, sondern beispielsweise auch in atheistischen. Stalin ließ allein 38000 Priester erschießen, und im heutigen Nord-Korea genügt der Besitz einer Bibel, um für immer im Arbeitslager zu verschwinden.

Das alles müssen wir in unserem Land nicht fürchten, unserem Herrn sei Dank. Von Ausnahmen abgesehen – so leben manche Muslime, die zum christlichen Glauben übertreten, auch bei uns gefährlich, wenn fanatische Verwandte sie dafür bestrafen wollen, um den vermeintlichen Schandfleck auf der Ehre der Familie zu tilgen.

Bei uns kann es nur passieren, dass man ausgelacht wird für seinen Glauben, oder dass man benachteiligt wird, wenn man ihn konsequent lebt, dass man beispielsweise am Arbeitsplatz manche Dinge nicht mitmachen möchte, wenn sie den Geboten Gottes widersprechen – unsaubere finanzielle Mauscheleien usw.

All das hat Jesus bereits angekündigt. Ablehnung und Hass gegen viele, wenn sie sich zu ihm bekennen. Und doch macht er deutlich: Ihr seid dann nicht die ewig Dummen, sondern die Leute mit den starken Nerven, die zuletzt lachen werden – wenn das Reich Gottes anbrechen wird und er alle belohnen wird, die treu zu ihm gestanden haben.