Pfarrer Albert verschickt von Montag bis Samstag als Rund-E-Mail einen „Morgenimpuls“ mit einer kleinen Besinnung zur Tageslosung.
Diese Mail können alle Leute bekommen, die sie haben möchten. Dafür schickt man eine Mail an die Adresse stefan.albert@ev-kirche-schefflenz.de und schreibt hinein: „Ich möchte bis auf Widerruf den Morgenimpuls von Pfarrer Albert an diese E-Mail-Adresse bekommen“, mit dem Namen darunter.
Diese Morgenimpulse darf man gerne auch ausdrucken und an andere verteilen. Den Wunsch, die Mail zu bekommen, kann man jederzeit widerrufen!
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Morgenimpuls für Dienstag, 16. Dezember 2025
Die Tageslosung aus dem Alten Testament steht in Psalm 62, Vers 6.
Sei nur stille zu Gott, meine Seele; denn er ist meine Hoffnung.
Advent. Besinnliche Zeit. Oder etwa nicht?
Ich habe mal eine nette Karikatur gesehen. Leute auf einem Weihnachtsmarkt. Sie stehen Schlange an einem Stand, wo man sich einen Kopfhörer aufsetzen kann. Und alle, die es machen, haben ein seliges Lächeln auf den Lippen.
Frage: Was für wunderbare Sachen hört man denn da aus dem Kopfhörer? Das verrät ein Schild an dem Stand: „Stille“.
Ja, es ist schon schwierig. Auf der einen Seite sehnen sich viele Leute gerade in der Adventszeit nach Stille und Besinnlichkeit. Auf der anderen Seite ist kaum eine Zeit im Jahr so laut, mit so viel Gedudel und Auftrieb.
Jemand hat es mal treffend so karikiert: „Die drei Stufen eines Weihnachtsmarktbesuchs: Schön, endlich wieder Weihnachtsmarkt! – Alter, 6 € für eine Bratwurst? – Wenn mich noch ein Mensch hier anrempelt, hau ich ihm eine rein!“
Auch der Beter in unserer heutigen Tageslosung sehnt sich nach Stille und fordert seine eigene Seele auf, stille zu sein.
Dafür ist freilich äußere Stille nur eine Voraussetzung. Um innerlich still zu sein, braucht es noch mehr. Nämlich einen Blick auf unseren Gott, der unseren inneren Wortschwall verstummen lässt.
Denn, so der Beter, Gott ist meine Hoffnung. Ich muss mich auf ihn verlassen, dass er es schon richtig machen wird, was ich in seine Hand lege. Das befreit mich von der inneren Hektik, alles selbst schaffen zu müssen.
Heute Morgen habe ich im Neukirchner Kalender folgende Schilderung eines Christen gelesen, dem der Autor begegnet ist: „Nie habe ich jemand gehört, der so viel von Gott erwartete und so wenig von seinem eigenen Gebet. Er erzählte Gott nur, woran es fehlte, und dann wusste er, Gott würde es in Ordnung bringen.“