Pfarrer Albert verschickt von Montag bis Samstag als Rund-E-Mail einen „Morgenimpuls“ mit einer kleinen Besinnung zur Tageslosung.
Diese Mail können alle Leute bekommen, die sie haben möchten. Dafür schickt man eine Mail an die Adresse stefan.albert@ev-kirche-schefflenz.de und schreibt hinein: „Ich möchte bis auf Widerruf den Morgenimpuls von Pfarrer Albert an diese E-Mail-Adresse bekommen“, mit dem Namen darunter.
Diese Morgenimpulse darf man gerne auch ausdrucken und an andere verteilen. Den Wunsch, die Mail zu bekommen, kann man jederzeit widerrufen!
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Morgenimpuls für Mittwoch, 3. Dezember 2025
Die Tageslosung aus dem Alten Testament steht im vierten Buch Mose, Kapitel 11, Vers 29.
Wollte Gott, dass alle im Volk des HERRN Propheten wären und der HERR seinen Geist über sie kommen ließe!
Es gibt so einen verbreiteten Spruch: „Herr, schmeiß Hirn, aber ziele dabei sorgfältig!“
Die Aussage ist klar: Man hat das Gefühl, dass die Leute sich zumindest in einer bestimmten Situation sehr dumm verhalten oder sehr dumm äußern, und dass sie es aus eigener Kraft nicht schaffen werden, das besser zu machen. Deshalb, so sagt man zumindest scherzhaft, sollte Gott eingreifen und vom Himmel herab die nötige Intelligenz verleihen. Aber dabei genau darauf schauen, wer sie nötig hat.
In der heutigen Tageslosung hofft man auch darauf, dass Gott vom Himmel her eingreift und das schickt, was die Leute unbedingt notwendig haben. Allerdings geht es dabei nicht um Intelligenz, sondern um den Heiligen Geist.
Man wünscht sich, dass alle Leute Propheten wären. Darunter hat man in der damaligen Zeit noch etwas anderes verstanden als heute. Es geht dabei nicht primär um Leute, welche die Zukunft weissagen können. Propheten haben sich durch andere Dinge ausgezeichnet. Zum einen konnte es passieren, dass sie unter dem Eindruck des Heiligen Geistes in Verzückung gerieten und ekstatisch Gott lobten, so geschieht es auch im Kontext der Tageslosung. Das käme in der heutigen Zeit vermutlich nicht mehr so gut an, man würde wohl eher nach den Herren mit den weißen Westen rufen.
Zum anderen aber hatten Propheten die Aufgabe, den Menschen das auszurichten, was Gott ihnen zu sagen hatte – und das hatte häufig nicht mit der Zukunft zu tun, sondern mit der Gegenwart. Dass Gott also das kommentiert hat, was gerade ablief, was die Menschen gerade gemacht haben. Zumeist mit kritischen Worten.
Und das käme heute vermutlich noch viel weniger gut an. Die Menschen zeigen immer weniger Bereitschaft, sich in ihren Überzeugungen in irgendeiner Form korrigieren zu lassen. Das merken wir in den alltäglichen Diskussionen in unserem Land. Wenn dann jemand dazu noch den Anspruch erhebt, im Namen Gottes etwas dazu zu sagen, gilt er entweder als Spinner, oder aber muss er mit scharfer Ablehnung rechnen.
Doch wir brauchen das, dass Gott eben zu uns spricht, uns Wegweisung gibt. Wir brauchen es, dass er seinen Heiligen Geist schickt, dass er mit seinem Geist die Gläubigen erfüllt. Beim Pfingstfest ist das in einer überwältigenden Weise geschehen, und wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott es immer wieder aufs Neue macht, wenn wir ihn darum bitten.
Deshalb möchte ich immer wieder diese biblische Bitte wiederholen: Herr, schicke uns deinen Heiligen Geist!