Morgenimpuls zur Tageslosung

Pfarrer Albert verschickt von Montag bis Samstag als Rund-E-Mail einen „Morgenimpuls“ mit einer kleinen Besinnung zur Tageslosung.

Diese Mail können alle Leute bekommen, die sie haben möchten. Dafür schickt man  eine Mail an die Adresse stefan.albert@ev-kirche-schefflenz.de und schreibt hinein: „Ich möchte bis auf Widerruf den Morgenimpuls von Pfarrer Albert an diese E-Mail-Adresse bekommen“, mit dem Namen darunter.

Diese Morgenimpulse darf man gerne auch ausdrucken und an andere verteilen. Den Wunsch, die Mail zu bekommen, kann man jederzeit widerrufen!

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Morgenimpuls für Montag, 14. Juli 2025

Die Tageslosung aus dem Alten Testament steht im Buch des Propheten Jeremia, zweites Kapitel, Vers 28.

Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Lass sie aufstehen; lass sehen, ob sie dir helfen können in deiner Not!

Eine Frau sagt mit leuchtenden Augen zu ihrem Partner: „Ich liebe dich! Du mich auch?“ Und er, nach kurzem Nachdenken: „Klar, dich auch!“

Ob sie wohl mit dieser Antwort glücklich werden wird? Das darf doch zumindest bezweifelt werden.

Nun mag manche oder mancher denken: „Das ist doch ziemlich absurd. Wer würde denn so etwas seiner Partnerin antworten?“ Oh, unser Gott weiß, dass es gar nicht absurd ist. Ihm wird diese Antwort immer wieder neu gegeben, sei es ausgesprochen, sei es unausgesprochen durch unser Verhalten.

Auf der einen Seite macht die Bibel überdeutlich, wie unermesslich groß Gottes Liebe zu uns ist. Das sagt er nicht nur immer wieder, sondern macht es auch durch sein Verhalten deutlich. Bis hin zur größten Liebestat überhaupt: Dass sich Gottes Sohn Jesus für uns geopfert hat, um uns zu retten.

Auf der anderen Seite wartet Gott natürlich darauf, dass wir diese Liebe auch erwidern. Dass wir unsererseits unser „Ja“ sagen zu Gott. Doch da bekommt Gott eben häufig einen Korb – oder eben auf seine Liebesbekundungen die Antwort: „Klar, dich auch!“

Soll heißen: Die Leute mögen unseren Gott, finden Jesus auch „irgendwie richtig gut“ – was sie aber nicht daran hindert, gleichzeitig mit anderen religiösen Strömungen zu sympathisieren oder sie auszuprobieren, seien es buddhistische Vorstellungen, sei es Esoterik, seien es Glaubensvorstellungen indigener Völker (oder das, was man hier in Europa für deren Glaubensvorstellungen hält) und manches mehr.

Dabei macht Gott gleich zu Beginn der Zehn Gebote deutlich: Er ist wie ein eifersüchtiger Ehemann, er teilt uns nicht. „Ich bin der Herr, dein Gott; du sollst keine anderen Götter neben mir haben!“ Eine Einstellung, die vielen heutzutage als geradezu engstirnig und intolerant gilt.

Was ist der Hintergrund? Ist Gott wirklich nur eifersüchtig? Klammert er, wie man es heutzutage manchmal nennt? Nein, es hat einen völlig anderen Background.

Der wird in unserer heutigen Tageslosung deutlich, aber auch an vielen anderen Stellen der Bibel. Nämlich: All diese anderen angeblichen Götter sind reine Fiktion, und können deshalb überhaupt nichts für uns tun. Wenn man sie um Hilfe bittet, dann ist das so, als würde man eine Nummer anrufen, die überhaupt nicht vergeben ist. Es geht ins Leere, und wir stehen als die Gelackmeierten da.

Und weil Gott uns wirklich von Herzen liebt, kann er in so einem Fall nicht einfach sagen: „Ätsche, geschieht dir recht, ich habe es doch gleich gesagt“. Sondern er möchte unbedingt vermeiden, dass wir hier in Sackgassen laufen und uns blutige Nasen holen bis hin zum eigenen Untergang. Darum die klare Ansage: Finger weg! Niemand kann für dich da sein, niemand dir helfen als ich alleine; halte dich deshalb alleine an mich.

Und darum ist das „Klar, dich auch“ eine der dümmsten Antworten, die wir unserem Gott geben können.