Morgenimpuls zur Tageslosung

Pfarrer Albert verschickt von Montag bis Samstag als Rund-E-Mail einen „Morgenimpuls“ mit einer kleinen Besinnung zur Tageslosung.

Diese Mail können alle Leute bekommen, die sie haben möchten. Dafür schickt man  eine Mail an die Adresse stefan.albert@ev-kirche-schefflenz.de und schreibt hinein: „Ich möchte bis auf Widerruf den Morgenimpuls von Pfarrer Albert an diese E-Mail-Adresse bekommen“, mit dem Namen darunter.

Diese Morgenimpulse darf man gerne auch ausdrucken und an andere verteilen. Den Wunsch, die Mail zu bekommen, kann man jederzeit widerrufen!

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Morgenimpuls für Donnerstag, 27. November 2025

Die Tageslosung aus dem Neuen Testament steht im Matthäusevangelium, Kapitel 14, die Verse 30 und 31.

Als Petrus den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, rette mich! Jesus streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn.

Es gibt eine nette alte Karikatur. Auf ihr sieht man einen Mönch, der neben einem anderen Mann herläuft. Der Mönch blickt die ganze Zeit nach oben zum Himmel, zeigt hinauf, gestikuliert, möchte also dem Mann klarmachen: Richte deinen Blick nach oben, auf Gott! Doch der Mann unterbricht dann den Mönch und zeigt nach unten – und da erst wird dem Mönch klar, dass er beinahe in einen offenen Gulli getreten wäre. Die Botschaft ist klar: Sei kein „Hans guck in die Luft“.

Aber ist es umgekehrt ratsam, immer nur nach unten zu schauen?

Die heutige Tageslosung des Neuen Testaments steht ja in einer sehr eindrücklichen Geschichte. Die Jünger sind mit dem Boot über den See unterwegs, und Jesus kommt einige Zeit später nach, er läuft dabei über das Wasser. Als die Jünger ihn entdecken, bekommen sie zunächst Panik, weil sie glauben, ein Geist komme auf sie zu. Dann erst bemerken sie, dass es Jesus ist.

Und da wird Petrus mutig und möchte auch wie Jesus über das Wasser laufen können. Er bittet Jesus darum, und Jesus fordert ihn auf, zu ihm zu kommen. Petrus steigt aus dem Boot, und läuft tatsächlich einige Schritte auf Jesus zu über das Wasser. Doch dann blickt er nach unten, sieht die ganzen Wellen, die durch einen Sturm verstärkt werden, und bekommt Angst – und beginnt zu sinken. Auf seinen Hilfeschrei zieht Jesus ihn heraus.

Diese Geschichte hat eine tiefe symbolische Bedeutung. Wir gehen im Leben oft genug durch raue Zeiten, es gibt vieles, was uns Angst bereiten kann. Wenn wir dann auf das starren, was uns Angst bereitet, wie das berühmte Karnickel auf die Schlange – dann werden wir sinken, dann werden wir in dieser Angst versinken, dann wird sie uns beherrschen.

Wenn wir aber den Blick erheben und Jesus anschauen, der für uns da ist, der stärker ist als alles, was uns bedroht – dann brauchen wir uns keine Sorgen zu machen dann wird er uns helfen, „über das Wasser zu gehen“, also nicht in all unseren Ängsten und Sorgen zu versinken

Es gilt also, ein gesundes Mittelmaß zu behalten. Unsere Situation hier unten nicht aus den Augen zu verlieren, damit wir eben nicht in das offene Loch treten – aber gleichzeitig das zu berücksichtigen, was das schöne Lied aus Taize sagt; „Oculi nostri ad Dominum Deum. Oculi nostri ad Dominum nostrum.“  „Unsere Augen auf Gott den Herrn, unsere Augen auf unseren Herrn!“