Morgenimpuls zur Tageslosung

Pfarrer Albert verschickt von Montag bis Samstag als Rund-E-Mail einen „Morgenimpuls“ mit einer kleinen Besinnung zur Tageslosung.

Diese Mail können alle Leute bekommen, die sie haben möchten. Dafür schickt man  eine Mail an die Adresse stefan.albert@ev-kirche-schefflenz.de und schreibt hinein: „Ich möchte bis auf Widerruf den Morgenimpuls von Pfarrer Albert an diese E-Mail-Adresse bekommen“, mit dem Namen darunter.

Diese Morgenimpulse darf man gerne auch ausdrucken und an andere verteilen. Den Wunsch, die Mail zu bekommen, kann man jederzeit widerrufen!

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Morgenimpuls für Dienstag, 17. Juni 2025

Die Tageslosung aus dem Alten Testament steht im 1. Buch Mose, Kapitel 46, die Verse drei und vier.

Gott sprach zu Jakob: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters; fürchte dich nicht. Ich will mit dir hinab nach Ägypten ziehen und will dich auch wieder heraufführen.

Ich habe einige Jahre an der altehrwürdigen Universität von Heidelberg studiert. Eine Universität, die nicht nur weltweit bekannt ist wie kaum eine andere, sondern auch auf eine lange und meist segensreiche Tradition zurückblicken kann.

Während meines Studiums dort gab es im Jahr 1987 ein besonderes Jubiläum: In diesem Jahr wurde die Universität Heidelberg 600 Jahre alt. 1387 war sie vom damaligen Kurfürsten der Pfalz gegründet worden.

Und für dieses Jubiläum wählte die Universität das Motto: „Aus Tradition in die Zukunft!“ Ich fand es sehr passend gewählt. Aus der langen und reichen Tradition das behalten und bewahren, was sich als gut und segensreich erwiesen hat, und auf der Basis dieses Schatzes in die Zukunft starten, neue Herausforderungen in Angriff nehmen.

Ein ähnliches Motto gibt unser Gott in der heutigen Tageslosung vor. Er spricht darin zu Jakob, einem Enkel von Abraham, dem Stammvater des jüdischen Volkes. Jakob ist mittlerweile ein alter Mann, aber im Heiligen Land, in dem er lebt, herrscht eine große Hungersnot. Doch nun lädt ihn sein Sohn Josef ein, der es in Ägypten bis zum Posten des Ministerpräsidenten gebracht hat, mitsamt der Großfamilie nach Ägypten zu ziehen und sich dort niederzulassen. Jakob zögert. Soll er das wirklich machen? Zumal ja Gott das Heilige Land den Nachkommen von Abraham verheißen hat?

In dieser Situation spricht Gott den Jakob an. Er gibt sich ihm zu erkennen als „Gott deines Vaters“. Damals gab es viele scheinbare Götter und Götzen, darum stellt sich Gott vor: Ich bin der Gott, zu dem dein Vater und Großvater schon gebetet haben. – Da steckt viel an Geschichte drin, die Jakob kennt. Wie Gott seinen Großvater Abraham erwählt hat, beschützt hat, auch seinen Vater Isaak durch Höhen und Tiefen des Lebens geleitet hat. Er ist also der Gott, der sich als zuverlässig erwiesen hat, an dem festzuhalten sich lohnt.

Und auf dieser Basis, der Verbindung mit diesem Gott, kann Jakob in die Zukunft starten. Die neuen Herausforderungen in Angriff nehmen, konkret: Der Zug nach Ägypten. Gott verspricht, ihn wieder heraufzuführen, bzw. Jakobs Nachkommen; das Heilige Land wird ihn also nicht verloren gehen.

Diese beiden Standbeine sind in meinen Augen noch heute für jeden Christenmenschen wichtig. Auf der einen Seite „Tradition“, uns immer wieder an unseren Gott erinnern, was er alles für uns getan hat und noch heute tut, und diese Verbindung niemals kappen; auf der anderen Seite aber nicht im Gestern leben, sondern unter Leitung dieses Gottes die neuen Herausforderungen in Angriff nehmen, nach vorne schauen, nach vorne gehen

Also: Packen wir’s an.