´s Kercheblättle
Wocheninfos aus Ihrer
evangelischen Kirchengemeinde Schefflenz
Ausgabe vom 11. Mai 2025
(Jubilate)
Grußwort des Pfarrers
In diesen Tagen gibt es etliche Gedenkfeiern an das Ende des Zweiten Weltkriegs, sowohl an das Kriegsende in ganz Deutschland als auch an das, was in den einzelnen Ortschaften passiert ist.
Mein Vater beispielsweise war bei Kriegsende in Obergimpern nahe Bad Rappenau und hat mir erzählt, wie es war, als die Amerikaner den Ort erobert haben.
So gibt es also viele Geschichten, doch eine hat mich besonders berührt.
Ich war 1995 Vakanzvertreter in dem Dorf Buch am Ahorn. Ich habe dort in diesem Jahr erstmals eine Goldene Konfirmation durchgeführt, man kannte das bislang dort noch nicht.
Eingeladen wurde also der Jahrgang, der 1945 konfirmiert worden war, kurz vor Ostern, wie es damals üblich war. Ich wusste natürlich, dass das genau die Zeit war, in der die amerikanischen Truppen in die Region vorgerückt sind.
Da rief mich unvermittelt ein sehr alter Pfarrer an. Er sagte, er sei derjenige, der die Jubilare seinerzeit konfirmiert hätte. Er fragte mich, ob ihm wohl erlaubt wäre, auch zu diesem Fest zu kommen und dabei ein paar Worte zu sprechen. Das hielt ich für eine sehr schöne Idee.
Und so kam er und hielt beim Festgottesdienst eine Ansprache. Doch was er sagte, schlug wie eine Bombe ein.
Er berichtete folgendes: Er war erst Anfang 1945 nach Buch gekommen, als Vertretung für den Ortspfarrer, der im Krieg vermisst war. Er war damals noch blutjung, es war seine erste Stelle.
Wenige Tage vor der geplanten Konfirmation kam die Mutter eines Konfirmanden zu ihm und fragte ihn unter Tränen: „Herr Pfarrer, was sollen wir machen, die haben unsere Buben zum Volkssturm einberufen!“
Der Volkssturm war das letzte Aufgebot der Naziführung. Es bestand fast durchweg aus Hitlerjungen und alten Männern. Der Volkssturm war sehr schlecht ausgebildet und bewaffnet und deshalb ein leichtes Opfer für die Truppen der Alliierten. Die Soldaten der Wehrmacht haben den Volkssturm als „HJ-Kalkriesling“ verspottet.
Der Pfarrer antwortete: „Heute Abend ist Versammlung bei mir im Pfarrhaus! Geben Sie allen Müttern Bescheid!“ Allen Müttern, die Väter waren ja als Soldaten an der Front.
Bei der Versammlung sagte er zu den Frauen:
„Was ich Ihnen jetzt erzähle, kann mich den Kopf kosten, falls eine von Ihnen mich verrät. Wenn Sie Ihre Buben gehen lassen, wird keiner von ihnen zurückkommen. Wenn sich einer weigert, dann werden die Nazis durchgreifen. Wenn aber alle gleichzeitig sich weigern, dann haben Sie eine gute Chance, dass die Verantwortlichen sich nicht herantrauen werden.“
Die Mütter hielten sich an den Rat, keiner der Jungs ging zum Volkssturm. Man hat sie nicht gewaltsam geholt, so überlebten sie den Krieg.
Eine riskante Sache, aber sie hat etlichen jungen Menschen das Leben gerettet. Ein Beispiel für Zivilcourage in einer Zeit, in der man dafür sehr viel Mut gebraucht hat.
Der Wochenspruch
„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
(2. Korinther 5,17)
Termine
Montag, 12. April:
10:00 Uhr Gottesdienst im Pflegeheim „Luise von Baden“ Oberschefflenz
Mittwoch, 14. Mai:
17:15 Uhr Vorbereitung auf die Konfirmation in der Kirche Mittelschefflenz
19:00 Uhr Jugendkreis „E.I.S.-Kreis“ im Christkönigheim
20:00 Uhr Sitzung des Kirchengemeinderats im Christkönigheim
Freitag, 16. Mai:
18:00 Uhr Grillabend an der Waldspitze für Konfis, Teamer und Konfirmandenfamilien
19:30 Uhr Probe des Gospelchors im Christkönigheim. Neue Sängerinnen und Sänger sind herzlich willkommen, man kann auch gerne einfach einmal „hereinschnuppern“. Nähere Informationen erteilt Ihnen gerne unsere Dirigentin Svenja Eberle, Tel. 0176-72312066.
Sonntag, 18. Mai:
09:30 Uhr Gottesdienst in Unterschefflenz (Prädikantin Sybille Kircher)
10:30 Uhr „Offener Gottesdienst“ in Oberschefflenz (Modeation Dorothe Hansberg, musikalische Begelitung Tabea Siebert und Daniel Reichert, Predikt Prädikantin Sybille Kircher)
10:30 Uhr Ökumenischer Kindergottesdienst „Kirchenspatzen“ im Christkönigheim. Thema an diesem Sonntag: „Alles gut? – Die Urgeschichte und Pfingsten. Alles gut? – Wie der Mensch der Schöpfung fremd wurde.“
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Aktuelle Meldungen
* In den kommenden Tagen werden die Einladungen für die diesjährigen Alters-Jubiläumskonfirmationen verschickt werden (also 50, 60, 65 und 70 Jahre nach der Konfirmation; der Gottesdienst soll am 12. Oktober in Unterschefflenz stattfinden). Sie müssten bis Ende der Woche bei den Jubilaren eintreffen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns dabei geholfen haben, die Adressen der Jubilare zwecks Einladung herauszufinden! Es sei wieder darauf hingewiesen: Auch Gemeindeglieder, die zu den genannten Konfirmationsjahrgängen gehören und an anderen Orten konfirmiert worden sind, können sich gerne für die Jubiläumskonfirmation bei uns in Schefflenz anmelden! Bitte einfach beim Pfarramt melden.
* Mit dem heutigen Gesprächsgottesdienst ist die Zeit des Konfirmandenunterrichts für unsere Konfis zu Ende gegangen. Nun steht „der verdiente Lohn“ bevor, die Konfirmation am übernächsten Sonntag. Und zuvor soll es jetzt am Freitag an der Waldspitze ein Abschlussfest von Konfis, Konfirmandenfamilien und den Teamern geben.
* Heute ist der Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe unseres Gemeindebriefs „Unterwegs“ (der den Zeitraum von Pfingsten bis Erntedank abdecken wird). Wer einen Beitrag verfassen möchte und vergessen hat, ihn einzureichen, schicke ihn bitte bis morgen Abend an unseren Redakteur Michael Strauß oder an das Pfarramt.
* In den letzten Wochen haben sich im Rahmen von Hausbesuchen unsre künftigen Konfirmandinnen und Konfirmanden (Konfirmation 2026) angemeldet. Falls es keine Nachzügler geben wird, dann werden 15 junge Leute in das neue Konfirmandenjahr starten. Mit einer interessanten Verteilung der Geschlechter: Es werden 12 Mädels und drei Jungs sein. Allerdings bekommen die Herren der Schöpfung noch Verstärkung: Da es wegen des bevorstehenden Weggangs von Pfarrer Stromberger bis auf Weiteres keinen eigenen Konfirmandenunterricht in Großeicholzheim-Rittersbach geben wird, werden zwei Jungs aus Aichelze mit zu unseren Konfirmanden stoßen (zwei weitere Konfis aus Heidersbach gehen nach Dallau bzw. Fahrenbach). Die neue Gruppe wird im Juli starten.
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Ältere, aber noch aktuelle Meldungen
* Unsere Geschwister in der Nachbargemeinde Roigheim laden uns dieses Jahr wieder herzlich ein, an Christi Himmelfahrt zu ihnen zu kommen, damit wir um 10 Uhr dort gemeinsam Gottesdienst feiern können; danach wird es wieder eine kleine Bewirtung geben. Es wird sich auch hoffentlich wieder eine Gruppe zusammenfinden, die gemeinsam von Schefflenz aus nach Roigheim wandern möchte.
* Glockenguss und Glockenmusik werden in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Unesco aufgenommen. Die Kulturministerkonferenz der Länder und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien haben dies bestätigt. In dem Zusammenhang wurde auch eine beeindruckende Zahl genannt: Es gibt rund 700 evangelische Glockengeläute in Baden (davon allein drei in Schefflenz ) mit zusammen ca. 2500 Glocken.
* 2028/29 soll ein neues Evangelisches Gesangbuch herauskommen. Es wird wieder aus einem Stammteil bestehen, der überall in Deutschland und Österreich gleich ist, und einem Regionalteil. Den Regionalteil im neuen Gesangbuch wird unsere badische Landeskirche gemeinsam mit der in Württemberg und in Österreich haben. Ab dem 1. Advent und das ganze Jahr 2025 hindurch werden online Vorschläge für diesen Regionalteil gesammelt – und alle können mitmachen! Man kann angeben, welche Lieder aus den bisherigen Regionalteilen und den Ergänzungsbänden (wie z.B. unserem „blauen Anhang“) in den neuen Regionalteil übernommen werden sollen – es können aber auch ganz neue Lieder vorgeschlagen werden. Die Abstimmung läuft ab sofort unter der Adresse www.gesangbuch-bwö.info.
* In vielen Gemeinden ist es eine gute Tradition, dass die Schriftlesung im Gottesdienst nicht von Pfarrer bzw. Pfarrerin oder Prädikant bzw. Prädikantin übernommen wird, sondern von jemandem aus der Gemeinde. Das geschieht auch bei uns in Schefflenz manchmal, ist aber bislang keine feste Gewohnheit. Wir möchten nun alle, die sich so etwas vorstellen könnten, dazu einladen, sich an diesen Schriftlesungen zu beteiligen. Dafür muss man nur jeweils rechtzeitig eine Nachricht an das Pfarramt schicken, an welchem der kommenden Sonntage man es übernehmen könnte, und bekommt dann rechtzeitig den Text zugeschickt, um ihn einüben zu können. Wer dazu Rückfragen hat, melde sich bitte einfach bei Pfarrer Albert, Tel. 267.
* Auf der Seite www.nichtsvergessen.de bieten einige Landeskirchen und ihre diakonischen Werke unter anderem kostenlose Online–Seminare an, dort kann man sich auch für die Teilnahme daran
anmelden. Dazu heißt es: „Das Thema Vorsorge ist komplex und kann schnell überfordern. In unserer kostenlosen Seminarreihe erhalten Sie wichtige Informationen und hilfreiche Tipps, um alles Wichtige gut zu regeln. Im Anschluss an die Seminare besteht die Möglichkeit, Fragen einzubringen.“ Themen sind zum Beispiel: „Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung – Vertrauen übertragen, Kontrolle behalten“; „Patientenverfügung – Wertschätzung & Ruhe für gesundheitliche Grenzsituationen“; „Gutes vererben – die letzten Dinge richtig regeln…“
* Eine Einladung aus dem Bezirk geben wir gerne weiter: An jedem 3. Sonntag im Monat findet um 17.30 Uhr in der Kirche der Johannes–Diakonie in Mosbach ein Lobpreisgottesdienst statt. Er nennt sich „A41“. A41 ist dabei das Kürzel für „All for ONE“ – Alle für den Einen. Das Team sagt: „Lobpreis kann wie eine Autobahn zu Gott sein. Eine persönliche Begegnung im Herzen wünschen wir jedem einzelnen der dabei ist.“
* Als die Pandemie begonnen hat, hat unsere Kirchengemeinde den Service der „Sonntagspäckchen“ einführt – dass Umschläge mit der ausgedruckten Predigt sowie allen Gebeten und Liedern des Gottesdienstes (verbunden mit einer Karte mit Segenswünschen und meist einer kleinen Süßigkeit), jeweils samstags Leuten ins Haus gebracht werden, die aus gesundheitlichen Gründen (bei sich selbst oder den Angehörigen, welche sie betreut haben) nicht an Gottesdiensten in der Kirche teilnehmen konnten. Da nun die Pandemie weitgehend abgeklungen ist, hat sich der Kirchengemeinderat mit der Frage beschäftigt, wie es damit weitergehen wird. Er hat sich dazu entschieden, dass wir die Päckchen weiter anbieten werden – für die Menschen, die darauf angewiesen sind und sie beziehen wollen. An der Stelle möchten wir auch darauf hinweisen, dass dieser kostenlose Service auch von Leuten neu abonniert werden kann, die bislang noch kein Sonntagspäckchen erhalten. Ein herzliches Dankeschön an die ehrenamtlichen Frauen und Männer, welche die Sonntagspäckchen in die Häuser bringen! Übrigens würde sich dieses Team über Verstärkung freuen; man kann sich unverbindlich beim Pfarramt informieren.
* Wer sich generell über das informieren möchte, was im Kirchenbezirk so läuft, kann dafür die Homepage nutzen, die so zu finden ist: www.kirchenbezirk–mosbach.de.
* Jedes Wochenende entstehen in unserer badischen Landeskirche viele geistliche Videoangebote. Ab sofort finden Sie unter https://www.youtube.com/hashtag/ekibageistlich eine stetig wachsende Auswahl an geistlichen Videoangeboten. So können Sie ab sofort jede Woche eigenständig das für Sie passende Angebot auswählen.
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